Was ist minna von barnhelm?

Minna von Barnhelm ist ein Theaterstück von Gotthold Ephraim Lessing, das im Jahr 1763 uraufgeführt wurde. Das Stück ist eine Komödie, die in der Zeit des Siebenjährigen Krieges spielt. Es behandelt die Geschichte der Titelheldin Minna von Barnhelm, einer jungen Frau, die nach dem Tod ihres Vaters in finanzielle Schwierigkeiten gerät und ihren Verlobten, den preußischen Leutnant Paul von Werner, sucht.

Während des Krieges wird Paul von seinen Vorgesetzten entlassen, da er bei der Verteidigung einer belagerten Stadt versagt hat. Zurück in Berlin erfährt er von Minnas Suche nach ihm und beschließt, sich als Bettler zu verkleiden, um ihren Charakter und Loyalität zu testen. Minna kommt mit ihrer Dienerin Franziska nach Berlin und beginnt, Paul zu suchen. Sie trifft jedoch auf den fahrenden Soldaten Tellheim, der aus ähnlichen Gründen wie Paul seinen Dienst quittiert hat und ebenfalls nach Berlin gekommen ist.

Tellheim hat sich vom Militär entfremdet, da er für seine Loyalität gegenüber dem Dienstherrn nicht angemessen belohnt wurde. Minna und Tellheim treffen sich und verlieben sich ineinander. Tellheim ist jedoch immer noch geplagt von Schuldgefühlen und Zweifeln, die ihn daran hindern, Minna um ihre Hand zu bitten.

Nach einigen Verwicklungen und Missverständnissen kommt es schließlich zu einer glücklichen Wendung: Paul wird enttarnt und Minna und Tellheim erkennen ihre Liebe zueinander. Das Stück endet mit einer Aussöhnung und dem Vorschlag von Tellheim, gemeinsam nach Osteuropa zu gehen, um ihr Glück zu finden.

Minna von Barnhelm wird oft als Meisterwerk des deutschen Theaters angesehen. Es behandelt Themen wie Ehre, Standesdünkel, Gleichheit und das Verhältnis zwischen Bürgertum und Adel. Das Stück zeichnet sich durch seinen scharfen Witz, die lebendigen Charaktere und die kritische Darstellung der gesellschaftlichen Zustände aus. Es ist ein Klassiker des deutschen Sturm und Drang.